Petra Ivanov - Entführung
Titel: Entführung
Autor: Petra Ivanov
Geburtsjahr: 1967Verlag: Unionsverlag
Seiten: 382
Mit «Entführung» legt Petra Ivanov einen weiteren Krimi aus ihrer Meyer&Palushi-Ermittler-Reihe vor. Der sympathische und clevere Anwalt Pal Palushi und seine Freundin Jasmin Meyer läuft die Zeit davon: Lara Blum, die Tochter eines mächtigen und gut vernetzten Managers aus der Baustoffbranche wird entführt und gefangen gehalten. Bald gelangt Palushi an brisante Informationen aus dem familiären Umfeld des Opfers und gleichzeitig wird seine eigene Verwandtschaft Teil der spannungsgeladenen Ermittlungstätigkeit. Zum Glück hilft ihm Jasmin Meyer mit ihrer eigenen Erfahrung und ihrem guten Netzwerk als ehemalige Polizistin in den entscheidenden Momenten. Palushi wird entschiedenes und non-konformistisches Handeln abverlangt. Dramatik ist bis zum Schluss des Buches garantiert.
Pro
Dieses Buch trifft die Balance zwischen süffigem Krimi und originellen Ideen gut. Es macht Spass, Jasmin Meyer und Pal Palushi bei ihren Ermittlungen zu begleiten und zu verfolgen, wie der Fall langsam aufgedröselt wird.
Verschiedene Erzählperspektiven halten die Spannung hoch und lassen die Leserin oder den Leser am Ball bleiben. Die Themen, die in «Entführung» angesprochen werden, bieten spannende Einblicke. Sie sind fundiert recherchiert und authentisch. Man merkt, dass Petra Ivanov ihre Figuren und ihren Stoff kennt.
Ebenfalls eine Auszeichnung ist es, dass dieser Krimi nicht nur für Ivanov-Fans etwas ist, sondern dass man auch als Newbie gerne zu Ende liest.
Tilena
Contra
Islamismus, fehlgeschlagene Integration von Ausländern und Drittweltproblematik: alles in einem Krimi und alles mit dem Holzhammer, das ist «Entführung» von Petra Ivanov. Das Buch enthält zu viel des Guten und gleichzeitig zu viel des Bösen; und wer die Guten und wer die Bösen sind, weiss man bei den allermeisten Figuren gleich von Anfang an. Wenige Schattierungen, dafür allzu viel bunt Schillerndes kommt in diesem Buch vor. Ein paar Problemfelder und Schlenker weniger hätte es auch getan. Vielleicht taugt der Roman als Filmvorlage, das mag sein, aber bis zur Verwirklichung sollte sich kein Leser dies freiwillig antun. Da gibt es nicht nur Geschichten (mit vielen Hunden), die nicht aufgehen, sondern auch billige Vergleiche und (zu) simple Personenbeschreibungen. Alles in allem: aus zu wenig Stoff zu viel gewollt in zu grossem Umfang.
Markus